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Apfelgelee vom Wildapfel-Bonsai

Dieser Zierapfel (Malus toringo sargentii) sieht nicht nur gut aus, er ist auch noch lecker! Zumindest sind seine Früchte nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern können konkret genutzt werden. Lesen Sie hier den Beitrag von Manfred van Eick.  Der Baum stammt aus den ersten Feldkulturen von Werner Busch. Zunächst habe ich das einst etwa 50 cm hohe und 3 cm dicke Bäumchen in eine Anzuchtschale gepflanzt und im nächsten Jahr zum ersten Mal gestaltet. Aber ich war wohl mit dem Ergebnis nicht sehr zufrieden, so dass ich das Bäumchen wieder in meinem Garten ausgepflanzt habe. Dort wurde es über einige Jahre je einmal beschnitten und gedrahtet. Meist trug es reichlich Früchte, die ich, um das Bäumchen durch das Ausreifen der Früchte nicht zu sehr zu schwächen, abgepflückt habe. Einmal wog die Ernte fast ein Pfund, feste, pralle Früchte. Ich konnte sie einfach nicht wegwerfen. Nachdem ich die Äpfelchen einige Tage angesehen hatte,  erinnerte ich mich, dass meine Mutter in früheren Jahren Zieräpfel zu Gelee verarbeitet hatte. So suchte ich mir damals zum ersten Mal ein Rezept und kochte Gelee. Ich war glücklich, dass ich meine Ernte nicht weggeworfen, sondern auch noch selbst gekochtes Gelee zum Frühstück hatte. Nun steht der herangewachsene Baum seit ein paar Jahren in dieser Schale und trägt wieder reiche Ernte. Ich freue mich schon auf das neue Gelee.

Das Rezept

Zutaten
1.800 g bis 2.000 g Zieräpfel (ggf. mit anderen säuerlichen Äpfeln auffüllen)
Saft von 1 bis 2 Zitronen
800 ml bis 1000 ml kaltes Wasser
1 getrocknete Zimtstange
20 g geschälter Ingwer
500 g Gelierzucker 2 :1
1 kochfestes Küchentuch
1 passendes Sieb

Zubereitung
1 - Die Äpfel in kaltem Wasser waschen, Stiele und Fruchtansatz entfernen, die Äpfel mit der Schale und dem Kerngehäuse 1x durchschneiden. Diese dann in einem großen Topf mit knapp der Hälfte des Apfelgewichts mit kaltem Wasser auffüllen, den fein geschnittenen Ingwer und die Zimtstange zufügen, alles einmal aufkochen und je nach Härtegrad der Äpfel 15 bis 20 Minuten langsam kochen lassen. Die Apfelstücke sollten nicht zerfallen, sondern ihre Form behalten, dabei die Äpfel nicht umrühren.
2 - Auf einen höheren Topf ein passendes Sieb setzen und ein sauberes Küchentuch (ohne Verwendung von Weichspüler) darin ausbreiten. Zur späteren Verzierung einige Apfelstücke pro Glas beiseite stellen.
Dann die weichen Apfelstücke portionsweise durch das Tuch gießen, den Saft in einen frischen Topf umfüllen. Wenn fast der ganze dünne Apfelsaft durchgelaufen ist, ganz zuletzt vorsichtig die Äpfel ausdrücken, nicht zu stark, sonst wird der Saft trübe. Diesen Saft ganz abkühlen lassen.
3 - Die Menge des so entstandenen Apfelsafts abmessen und mit „Gelierzucker 2 :1“ im richtigen Verhältnis in einen Kochtopf geben, (d. h. bei 500 ml gewonnenem Saft 250 g Gelierzucker 2 :1). Den Zitronensaft mit unterrühren. Die Mischung einmal aufkochen und unter ständigem Rühren noch 3 bis 4 Minuten weiter kochen. Kurz vor Ende der Kochzeit einen Tropfen Apfelgelee auf einen kalten Porzellanteller geben. Erstarrt er nach kurzer Zeit, ist das Gelee gerade richtig in der Konsistenz, wenn nicht, lässt man das Gelee unter weiterem Rühren noch etwas länger kochen.
4 - Durch das Mitkochen der Zimtrinde und des Ingwers hat das Apfelgelee einen interessant-belebenden Geschmack. Für einen intensiveren Zimtgeschmack kann man vorsichtig 1 bis 2 Messerspitzen Zimtpulver untermischen oder das Gelee mit etwas Vanille oder, für Erwachsene, mit etwas Calvados abschmecken. 
5 - Das Apfelgelee in zuvor in heißem Wasser gespülte Marmeladengläser einfüllen (damit sie beim Einfüllen der heißen Marmelade nicht zerspringen). Die zurückgestellten Apfelstückchen dazu geben, die Metalldeckel fest zuschrauben und die Gläser in den nächsten 10 Minuten mehrmals wenden, damit sich die Apfelstückchen gleichmäßig im Glas verteilen.
Anschließend erst ganz abkühlen lassen und bis zum Verzehr kühl und trocken aufbewahren.

Dieser Artikel erschien in der {ln:BONSAI ART 110 'BONSAI ART 110}