Mykorrhiza Gute Pilze, schlechte Pilze.
Mykorrhiza auf Blähton.
Von Anne Rüger

Nicht jeder Pilz ist ein Schädling – Forschungsergebnisse zeigen, dass rund 80% aller Landpflanzen in Symbiose mit Pilzen leben, die ihnen helfen, sich mit Wasser und Bodennährstoffen zu versorgen. Diese Lebensgemeinschaft nennt man Mykorrhiza. Wir kennen es alle von gesunden Kiefern, deren Wurzeln von einem wohlriechenden, weißen Gespinst durchzogen sind. In Zusammenarbeit mit einem Pilzforschungsinstitut wurde uns von diesem ein Mykorrhizaprodukt empfohlen, das leicht anzuwenden ist. Als Träger für die Mykorrhiza dient feiner Blähton und damit kann man es prima dosieren.

Einfach beim Umtopfen auf das Akadama streuen, bevor man den Baum in der Schale festdrahtet. Die Pilzsporen werden durch das Angießen aktiviert, keimen und verbinden sich mit den Baumwurzeln. Im letzten Jahr hatten wir einen interessanten Fall, bei dem wir die Wirksamkeit besonders wahrnehmen konnten. Eine Kundin hatte einen wertvollen Dreispitzahorn, der seit Jahren unter einer unschönen Chlorose litt. Trotz Eisenzufuhr, bester Düngergaben und guter Pflege konnten wir keine Besserung erreichen. Nach erneutem chlorotischem Blattaustrieb im letzten Frühling probierten wir es mit „Pflanzen-Vital“. Der Bonsai war im Vorjahr umgetopft worden, daher „impften“ wir ihn nur mit der Mykorrhiza, die wir durch kleine Bohrlöcher an die Wurzeln brachten. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Der nun folgende Austrieb war erstmals wieder kräftig grün. Scheinbar konnten nicht alle Nährstoffe, die wir vorher verabreicht hatten, von der Pflanze verwertet werden, da der helfende Mykorrhizapilz fehlte. Wir wenden es nun bei jedem Umtopfen, natürlich besonders bei schwächeren Bonsai an.
Bezugsquelle: Bonsai Galerie Rüger, www.bonsai-rueger.de

Dieser Artikel erschien in der {ln:BONSAI ART 106 'BONSAI ART 106}