benz.jpg Willi Benz

Willi Benz, eine weit über nationale Grenzen hinaus prägende Persönlichkeit der Bonsai- und Suiseki-Szene, verstarb in der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember 2011 im badischen Ketsch nach schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren. 

Der Name Willi Benz bleibt untrennbar mit der Entwicklung von Bonsai und Suiseki in Deutschland und Europa verbunden. Er war Mitbegründer des BCD und Motor bei der Gründung der Deutschen Suiseki-Gesellschaft. Als langjähriger Präsident der Europäischen Suiseki Association, als Vizepräsident des International Stone Appreciation Museum in China, der International Stone Collection Association, des Bonsai Clubs International und als Ehrenmitglied weiterer nationaler und internationaler Vereinigungen war Benz – immer unterstützt von seiner Gattin Gudrun – unermüdlich für die Verbreitung von Bonsai und Suiseki aktiv.
Der gebürtige Heidelberger hatte sich seit 1960 intensiv mit asiatischer Kunst befasst, ehe er 1968 zufällig mit Bonsai in Berührung kam. Einmal ihnen verfallen bereiste er mehrfach China und Japan, um unter der Anleitung der großen Meister tief in die Welt von Penjing und Bonsai einzutauchen.

Sein profundes Wissen schlug sich in unzähligen Publikationen in Fachzeitschriften des In- und Auslandes nieder. Seine Bücher über „Chinesische Bonsai“ und „Suiseki“, vor allem aber sein „Bonsai, Kusamono, Suiseki – Praktischer Ratgeber zur Gestaltung von Arrangements mit Pflanzen und Steinen“ zählen zu den Referenzwerken der jeweiligen Fachgebiete. In seinen Schriften und Vorträgen zeigte sich Benz nicht nur als ausgewiesener Kenner von Bonsai und Suiseki, er nahm seine Leser und Zuhörer überdies tief in die Welt fernöstlicher Kunst und Spiritualität mit.

Der rastlose Einsatz von Willi Benz wurde mit der höchsten japanischen Auszeichnung für Ausländer, dem „Orden der aufgehenden Sonne“ belohnt. Die Bundesrepublik Deutschland zeichnete ihn mit dem Bundesverdienstkreuz aus.
(Herbert Obermayer) 

Dieser Artikel erschien in der {ln:BONSAI ART 112 'BONSAI ART 112}