von Hermann Haas / erschienen in BONSAI ART 150

Obwohl Bonsai an und für sich standorttreu sind müssen sie doch ab und an mal bewegt werden. Grund hierfür kann der Transport zum Winterquartier oder auch zum Umtopfen bzw. Bearbeiten sein.

Nicht alle Bäume sind so handlich, dass man sie tragen kann. Bei größeren Bäumen stellt sich dann immer wieder die Frage:
Wie kriege ich das Ding heil dorthin?

Im Laufe meines Bonsai-Lebens habe ich alles Mögliche ausprobiert. Dazu muss ich vorausschicken, dass die Transportwege bei mir zu Hause nicht alle betoniert oder gepflastert sind. Die Bäume müssen auch über Rasen- oder Splittflächen gekarrt werden. Deshalb scheiden schon mal alle Transportvehikel mit kleinen Rädern aus.

Bonsai Transport Hermann Haas 01

Hermann Haas ist bekannt für seine hervorragenden Birken-Bonsai


Ich bin, nach verschiedenen Fehlversuchen mit Selbstkonstruktionen und Eigenbauten – schließlich bei einer ganz normalen Schubkarre aus dem Heimwerkermarkt gelandet.  Weil die zu transportierenden Bäume häufig jedoch recht schwer sind, sonst würde ich sie ja tragen und weil mein Rücken auch nicht mehr der Jüngste ist, will und kann ich sie nicht mehr in die Schubkarrenmulde stellen. Schließlich müsste ich sie da ja auch wieder rausheben. Außerdem passen größere Schalen dort gar nicht rein. Deshalb habe ich überlegt, wie ich eine höhere Standfläche erreiche. 

Ein zunächst auf dem Rand der Mulde befestigtes Brett war keine gute Lösung. Zum einen steht der Baum bei abgestellter Karre schief und zum anderen könnte er so zu leicht herunterrutschen. Meine Lösung sieht nun folgendermaßen aus:

Im Baumarkt habe ich mir zwei Styroporblöcke besorgt, die es in den Abmessungen 10 x 50 x 100 cm gibt. Kostenpunkt liegt bei etwa 4 EUR je Stück.

Bonsai Transport: Styropor-Einlage nach langjährigem Gebrauch

Mit einer Säge und einem Kochmesser bewaffnet wurden die Blöcke dann so zugeschnitten, dass sie in die Schubkarrenmulde passen. Entsprechend deren Abmessungen ist der untere Block etwas kleiner als der obere. Damit die Blöcke nicht so schnell verschleißen und zudem die Bäume sicherer stehen, kam obenauf noch eine Gummifußmatte. Styropor und Gummimatte wurden zum Schluss noch kreuzweise mit Klebeband umwickelt. So habe ich nun eine Schubkarreneinlage, die ich bei Bedarf mit einer Hand einlegen und sofort nutzen kann.

Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass kein nennenswertes zusätzliches Gewicht transportiert werden muss. Außerdem stehen die Bonsai weich, schalenfreundlich und absolut rutschfest.

Bonsai Transport: Mit der Schubkarrenlösung sind auch Treppen kein Hindernis
Mit der Schubkarrenlösung sind auch Treppen kein Hindernis