Nachtrag zum Scherentest von Christian Przybylski

„Schnitt gut“, so heißt der Testbericht von meiner Bonsai-Freundin Heike.
Um Scheren ging es, besser gesagt, um ganz spezielle, sogenannte Zweigscheren. Nadelpflege leicht gemacht: Sachlich, kompetent, gut geschrieben, vernünftig getestet! „Alles Paletti“.
Trotzdem will ich noch meinen Senf dazugeben.

Jetzt ist es ja so, dass ich in meinem Werkzeugsammel- und Ausprobierwahn mit freundlicher Unterstützung meines Werkzeughändlers, fast jedes Ryuga-Werkzeug in meinem Arsenal liegen habe, das in Europa angeboten wird.

Einige sehr wenige Werkzeuge haben es nur bis zum „ einmaligen Ausprobieren“ geschafft, andere benutze ich öfters, ein gutes Dutzend regelmäßig, davon zwei bis drei ständig. Als Semiprofi hab ich natürlich längere und häufigere Einsatzzeiten und so weiß ich nicht, ob meine Erfahrungen wirklich nützlich für alle Bonsai-Liebhaber sind.

Bei der „3-in-1-Schere“, sollte man vorsichtig und sehr exakt mit dem Drahtschneider umgehen. Dies erfordert hohe Konzentration, denn die Scherenblätter sind, wie Heike in ihrem Test schon geschrieben hat, recht filigran und somit auch relativ instabil in Bezug auf das Schneiden von Aluminiumdraht. Hier kann es zu Beschädigungen an den Schneiden kommen, wenn man nicht wirklich umsichtig mit der Schere umgeht. Über das Schneiden von Kupferdraht müssen wir wohl erst gar nicht sprechen oder?

1. Etage einer Mädchen-Kiefer mit nach unten wachsenden Nadeln
1. Etage einer Mädchen-Kiefer mit nach unten wachsenden Nadeln


2.Die gebogene Schere ist genau das passende Werkzeug, um die nach unten zeigenden Nadeln zu entfernen
2. Die gebogene Schere ist genau das passende Werkzeug, um die nach unten zeigenden Nadeln zu entfernen

Nadelpflege 03 web
3. Die obere Etage zeigt nach dem Schnitt ein deutlich gepflegteres Aussehen


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Mein Fazit zur 3-in-1-Schere lautet:
Bei umsichtigen Umgang eine sehr ordentliche Allround-Schere.
Wichtiger erscheint mir allerdings die Ergänzung zum gebogenen Profil der Schere. Benötigt man tatsächlich noch zusätzlich so eine „Profil-Schere“, wenn man schon eine „normale Zweig-Schere“ besitzt? Ich sage ganz klar ja. Der Vorteil dieser Schere zeigt sich im Gebrauch bei Nadelgehölzen. Wenn Sie Ihre Nadelbäume, speziell Kiefern des öfteren ausstellen oder Ihre Bäume regelmäßig in einen optisch perfekten Zustand bringen wollen, ist diese Schere ein echter „Bringer“.

Der ergonomisch angewinkelte Griff erleichtert das linealgerade Schneiden einer Nadeletage enorm. Hierbei lassen sich z. B. die nach unten herauswachsenden Nadeln schneiden, ohne dass man sich beim Schnitt am inneren Teil des Astes bzw, Zweiges selbst im Weg ist. Eine gerade Schere müsste so gehalten werden, dass die Schnittebene nicht parallel zur Ast-Etage läuft, was ihr gebogenes Pendant deutlich angenehmer und präziser ermöglicht. Von Vorteil ist dies besonders bei Nadelbäumen bei denen das Herauszupfen von herabhängenden Nadeln eine zeitraubende Angelegenheit sein kann.

Also deswegen ein klares „Daumen hoch“ – Empfehlung vom Sohn des Postboten.

Glück auf
Ihr Christian Przybylski