von Heike van Gunst

Diesmal betrachten wir streng genommen keine Bonsai-Schale, sondern einen Suiban.

Ein Suiban ist ein oft sehr flaches Gefäß ohne Wasserabzugslöcher, das der Präsentation von Suiseki, Felsenlandschaften oder, wenn es sich um etwas tiefere Gefäße handelt, auch Ikebana-Gestecken oder blühenden Blumenzwiebeln dient.

Gewöhnlich werden Suiban aus glasierter oder unglasierter Keramik hergestellt, aus Marmor, wie in China oft zu sehen, oder aus Bronze, letztere heißen dann Doban.

Gute Suiban unterscheiden sich von simplen Bonsai-Schalenuntersetzern durch ihre feine und hochwertige Machart, während die meisten Untersetzer eher einfach und preiswert hergestellt sind.

 Bonsai Schalkenkunde Suiban.

Der Suiban auf diesem Foto trägt an der Unterseite Siegel und Signatur von Toshio Kataoka von der Yamaaki-Töpferei aus Tokoname und misst 28 x 22 cm bei einer Höhe von 1,5 cm plus 5 mm Fußhöhe. Er ist aus dunkelbraunem Ton hergestellt, hat gerade, einfache Wände und schlichte, nahtlos in die Wände übergehende Füße.

Eine kleine Besonderheit ist, dass er außen unglasiert und innen glasiert ist. Deswegen wird man ihn eher nicht mit Sand füllen und einen Suiseki darin präsentieren, sondern die schöne dunkelblaue Glasur, die wie ein Meer mit helleren Strudeln darin wirkt, gerne zeigen. Eine kleine Felsenpflanzung mit Nadelbäumen, die auf dem Fels wachsen, kann in einem solchen Suiban besonders vorteilhaft präsentiert werden, wobei dieser stets mit Wasser gefüllt wird.