von Heike van Gunst

Diese rechteckige unglasierte Schale ist ein Werk von Shibakatsu, einer bekannten Töpferei in Tokoname.

Der Gründer und Inhaber des Betriebes heißt Katsuichi Shibata und ging ursprünglich einem anderen Beruf nach, bis ihn seine Leidenschaft für Bonsai-Schalen dazu veranlasste, in seinen Zwanzigern das Töpfern zu seinem Hauptberuf zu machen. Seit über 40 Jahren führt er mittlerweile seinen Töpferbetrieb. Shibakatsu ist vor allem bekannt für schöne Shohin-Schalen, unglasierte und glasierte in vielfältigen Formen und zum Teil lebhaften Farben.

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Feine Detailarbeit und schöne Oberflächen haben Shibata viele Fans beschert. Ihm ist nicht nur der künstlerische Aspekt seiner Schalen wichtig. Die Bonsai sollen darin auch gut gedeihen können. Großen Wert legt der Töpfermeister beispielsweise auf guten Wasserabfluss.
Die hier vorgestellte Schale hat die Maße 18 x 14,5 x 4 cm plus 1 cm Fußhöhe und 1,6 cm Randbreite. Sie wurde aus feinkörnigem Ton hergestellt, der einen besonders satten, fast kastanienfarbenen Rotbraunton hat. Die Oberfläche ist sorgsam poliert und fühlt sich seidig an.

Die maskuline Wirkung der rechteckigen Form wird durch die nach oben weiter werdenden Wände und die dezent eingedrückten Ecken etwas gemildert, wie auch durch die gestuften Füße. Ein schönes Detail ist ein 2 mm schmales Band, das die Außenkante des Schalenrandes minimal erhöht und dabei die eingedrückten Ecken elegant betont.

Dieser Schalentyp, der von vielen Töpfern und in allen Größen hergestellt wird, passt am besten zu aufrechten Nadelbäumen mit geradem oder leicht bewegtem und nicht zu dickem Stamm. Neben Kiefern kommen oft auch Hinoki-Scheinzypressen und Sicheltannen in einer Schale wie dieser sehr gut zur Geltung.

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