Hamburger Bonsai-Freunde gehen in Zeiten von Corona neue Wege:

Statt die geplante Bonsai-Ausstellung abzusagen, organisieren sie eine Video-Ausstellung.

Organisator Jens Ringe (BaumRinge Bonsai, Geesthacht) hatte in Zusammenarbeit mit diversen Bonsai-Freunden aus der Region Hamburg für den 13. – 14. Juni 2020 eine Bonsai-Ausstellung im schönen Bergedorfer Schloss geplant, unter dem Titel „BonsaiKunst Hamburg“. 

Viele sehenswerte Bonsai von lokalen Bonsai-Künstlern sollten auf moderne Weise präsentiert werden und auch ein beachtliches Rahmenprogramm mit renommierten Demogästen, Vorträgen, Workshop und Händlern war vorbereitet.




Da jedoch das Corona-Virus leider bis auf weiteres das gesamte soziale Leben in Hamburg, Deutschland und anderswo lahmgelegt hat und menschliche Kontakte so weit wie möglich eingeschränkt werden müssen, kann die Ausstellung nicht wie geplant stattfinden.

Nachdem man schon einige Arbeit in die Vorbereitungen gesteckt und viel Vorfreude entwickelt hatte, wollte man die „BonsaiKunst Hamburg“ jedoch nicht einfach nur absagen oder verschieben. Stattdessen beschloss Jens Ringe, etwas Neues auszuprobieren, das in Corona-Zeiten den Bonsaianern in Hamburg, Deutschland und darüber hinaus Freude machen kann.

Die „BonsaiKunst Hamburg“ wird in diesem Jahr eine Online-Video-Ausstellung werden.

Die Ausstellungsbäume werden professionell gefilmt und es wurden bereits mehrere Demo-Videos in Auftrag gegeben. Dafür konnten einige berühmte internationale Bonsai-Persönlichkeiten gewonnen werden, die zugesagt haben, jeweils ein etwa halbstündiges Gestaltungs-Demo-Video exklusiv für diesen Anlass zu produzieren:

• Das Team Suzuki aus Obuse, Japan, mit Hiroaki Suzuki als Gestalter
• Bjorn Bjorholm aus den USA 
• Mauro Stemberger aus Italien
• Teunis Jan Klein aus den Niederlanden
• Bartosz Warwas aus Polen
• Der Bonsai-Schalentöpfer Roman Husmann aus Deutschland

Darüber hinaus sind Podcasts geplant, zum Beispiel mit dem vereidigten Baumsachverständigen Frank Hagen, der einen Vortrag zum Thema „Bäume an Extremstandorten“ beitragen wird, und mit dem deutschen Bonsai-Pionier Horst Daute.

Auf der Webseite www.bonsaikunst-hamburg.de wird die „BonsaiKunst Hamburg“ ab dem 13. Juni online verfügbar sein. Es wird dabei ein Fundraising geben, um mit Spenden hoffentlich die nicht unerheblichen Produktionskosten zu decken und um im kommenden Jahr, 2021, eine umso schönere reale Ausstellung im Bergedorfer Schloss durchführen zu können.

Sabina Wacholder

Sabina-Wacholder (Juniperus sabina)
Diese Kaskade, die auf einem Felsen wächst und vor einer Schieferwand präsentiert wird, verkörpert besonders gut das Sonderthema der Ausstellung: „Bäume an Extremstandorten“.

Eine normale Bonsai-Schale ist im Grunde schon ein Extremstandort für einen Baum, besonders interessant sind jedoch auch die äußerst unwirtlichen Bedingungen, unter denen manche Bäume in der Natur und sogar in unseren Städten existieren können und müssen. Den Überlebenskampf der Gehölze und die erstaunlichen Formen, die diese dabei annehmen können, werden in der Bonsai-Gestaltung seit jeher gerne abgebildet und dargestellt.

 Fotos: dieelbmonteure.de