Die BONSAI ART Ausstellungs-Empfehlung

Mit Yoshitoshi (1839 –1892) ging die Tradition des japanischen Ukiyo-e zuende und seine „100 Ansichten des Mondes“ gelten als seine größte Schöpfung. Die Serie lässt die Geschichte und Mythologie des alten Japan lebendig werden. In allen Drucken spielt der Mond eine prominente Rolle, manchmal ist er deutlich zu erkennen, manchmal wird auf ihn nur in den schönen Geschichten der Textkartuschen verwiesen.

In seinen frühen Jahren wurde Yoshitoshi unverkennbar durch seinen Lehrer, Utagawa Kuniyoshi (1798 –1861) beeinflusst. Im Laufe der Jahre entwickelte er seinen eigenen Stil und schuf ein vielfältiges Werk, das durch emotionale Tiefe und fantasievollen Einfallsreichtum gekennzeichnet ist. Yoshitoshi ist auch für seine Entwürfe blutiger und grausamer Szenen bekannt. Wegen des charakteristischen Stils seiner dramatischen Linien und brillanten Farbgebung wurde er von seinen Zeitgenossen als größter Meister seiner Epoche angesehen.

100 Ansichten des Mondes
Historische Figuren wie Hofdamen und Kriegsherren, mythische Wesen und Szenen des klassischen japanischen Theatersgehören zu den Themen des Holzschnittkünstlers Tsukioka Yoshitoshi. Seine Werke sind vom 17. September 2021 bis zum 9. Januar 2022 im Museum für ostasiatische Kunst in Köln zu sehen.

Neben den japanischen Farbholzdrucken umfasst die Ausstellung auch andere Objekte wie Netsuke (kleine geschnitzte Figuren) sowie Metall- und Lackarbeiten der museumseigenen Sammlung, die sich alle auf die japanische Mond-Kultur beziehen. Unter Sammlern sind die 100 Ansichten des Mondes sehr gefragt. Doch ist es außerordentlich selten, die komplette Serie in hervorragendem Erhaltungszustand in einer einzigen Sammlung zu finden. Die im Museum für Ostasiatische Kunst präsentierte Serie zählt weltweit zu den besten Exemplaren und wird in der berühmten Sammlung des Museums für japanische Druckkunst „Nihon no Hanga“ in Amsterdam aufbewahrt.

100 Ansichten des Mondes. Japanische Farbholzschnitte von Tsukioka Yoshitoshi. 17. September 2021 bis 9. Januar 2022 im Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Universitätsstraße 100, 50674 Köln www.museum-fuer-ostasiatische-kunst.de