Drahtstrauch (Muehlenbeckia) Drahtstrauch (Muehlenbeckia)
von Wolfgang Putz

Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)

Die Drahtsträucher oder Muehlenbeckien (Muehlenbeckia)
sind eine Gattung von Sträuchern aus der Familie der Knöterichgewächse. Vertreter der Gattung finden sich in Neuguinea, Australien, Neuseeland und in Südamerika.

Der Name der Gattung leitet sich vom elsässischen Arzt und Botaniker Gustav Mühlenbeck (1798 –1845) ab. Zur Gattung werden etwa 20 Arten gezählt, darunter z. B.

  • Muehlenbeckia astonii
  • Muehlenbeckia australis
  • Muehlenbeckia axillaris
  • Muehlenbeckia complexa
  • Muehlenbeckia ephedroides
  • Muehlenbeckia hastulata (Syn.: Muehlenbeckia chilensis)
  • Muehlenbeckia platyclada
  • Muehlenbeckia sagittifolia
  • Muehlenbeckia tamnifolia (Syn.: Muehlenbeckia peruviana)


Blüten des Drahtstrauchs (Muehlenbeckia) Drahtsträucher sind kleine, aufrechte oder niederliegende, kletternde, sehr dicht verzweigte, sommergrüne Sträucher mit dünnen, dunklen Zweigen. Sie sind ausdauernd und bilden Rhizome. Die meist kleinen Blätter stehen wechselständig und sind gestielt. Die Nebenblätter sind ebenfalls klein. Drahtsträucher sind entweder zweihäusig, haben zwittrige Blüten, oder zwittrige und eingeschlechtige Blüten an einer Pflanze. Die Blüten sind klein, weißlich grün und eher unscheinbar. Sie stehen achselständig in kurzen Büscheln oder Ähren. Die Blütenhülle ist einfach und tief fünflappig. Männliche Blüten haben meist acht, selten neun Staubblätter mit gelben bis roten Staubbeuteln. Weibliche Blüten bilden drei kurze Griffel. Als Früchte werden dreikantige, 2 bis 3 Millimeter große, schwarze oder dunkelbraune, ungeflügelte Achänen gebildet, die von der fleischig gewordenen Blütenhülle eingeschlossen werden.
Drahtsträucher werden für flächige Pflanzungen in Steingärten und auf Gräbern oder als Rasenersatz für sehr kleine Gärten kultiviert – finden aber auch als Zimmerpflanzen Verwendung.
Sie eigenen sich zum Teil auch sehr gut für die Kultur in der Beistellschale – vor allem die aus Neuseeland stammende Art Mühlenbeckia axillaris (Kiwiknöterich). Diese Art wächst strauchartig und ist dabei äußerst filigran. Die Pflanzen sind nur 5 bis maximal 10 cm hoch und bilden damit sehr flache, polsterartige Matten. Kaum ein Bodendecker bildet solch schöne, gleichmäßige und absolut dichte Polster wie die Mühlenbeckie. Die dunklen, drahtig wirkenden Triebe sind mit kleinen, sattgrünen, fast kreisrunden Blättchen bestückt. Diese färben sich im Herbst rostbraun und geben wunderschöne farbliche Akzente. Im Winter verliert Mühlenbeckia axillaris die Blätter und treibt dann im Frühjahr wieder voll durch.
Mit winzigen Blättern wächst Mühlenbeckia auf nahezu allen Böden und bildet wunderschöne dichte, grüne Polster. Die Blüten sind unscheinbar und weißlich grün. So kann der flach wachsende Bodendecker in Steingärten, auf sonnigen Staudenbeeten, als Rasenersatz oder bei der Grabgestaltung eingesetzt werden. Aber nicht nur im Freiland macht Mühlenbeckia eine gute Figur. Sie behauptet sich auch in der Innenraumbegrünung und wird gern auf der Fensterbank eingesetzt.
Mühlenbeckia axillaris bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und liebt humose, durchlässige Böden. Als Substrat in der Beistellschale empfiehlt sich eine Mischung aus Weißtorf, grobem Quarzsand und Bimskies. Gegossen wird regelmäßig. Organischen Dünger benötigen diese Zwergsträucher nur in geringen Mengen. Sollen gleichmäßige Flächen entstehen, schneidet man die dünnen Triebe im Frühsommer etwas zurück. Die kleinen, sehr robusten Pflänzchen sind recht frosthart. Nur in Regionen mit extremen Kahlfrösten und in sehr kalten Höhenlagen kann es der Mühlenbeckie zu kalt werden. Dann empfiehlt sich ein leichter Winterschutz bzw. die Überwinterung im kalten Keller oder in der Garage.
Mühlenbeckia axillaris ist ein sehr hübscher Beisteller für den Bonsaigarten! Probieren Sie diesen außergewöhnlichen Neuseeländer einfach einmal in der Schale. Viel Freude damit!

www.yamadori-bonsai.info

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 128