Chin. Eidechsenschwanz  (Houttuynia cordata) Chin. Eidechsenschwanz (Houttuynia cordata)

Familie: Molchschwanzgewächse (Saururaceae)

Nur diese einzige Art der Gattung Houttuynia ist in Asien vom Himalaja in Indien, Bhutan, Nepal, Sikkim, Myanmar und in Thailand, Korea, China, Taiwan, Japan bis Java beheimatet. Sie gedeiht in Höhenlagen nahe des Meeresspiegels bis auf 2.500 m in Schluchten, an Flüssen, in feuchten Wäldern, wächst krautig (ausdauernd) und erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 50 cm – je nach Standort bzw. Verfügbarkeit an Feuchtigkeit und Nährstoffen.

Chamäleon-Pflanze (Houttuynia cordata ‘Chamaeleon’) mit panaschierten Blättern Houttuynia bildet dünne kriechende Rhizome und neigt zum Wuchern. Die herzförmigen Blätter sind grün, an der Blattunterseite meist purpurfarben und erreichen eine Größe von etwa 2 bis 5 cm. Die weißen Blüten sind eigentlich Hochblätter (Brakteen) – ähnlich wie bei Blumenhartriegeln, Hortensien oder dem Weihnachtsstern – und werden 2 bis 3 cm groß. Die eigentliche Blüte ist der ährige Blütenstand in der Mitte der weißen Hochblätter, der 1,5 bis 2,5 cm lang wird; die Einzelblüten sind jedoch unscheinbar.


In Asien werden die etwas pfeffrig schmeckenden jungen Pflanzen als Gemüse gegessen oder dienen als Gewürz. Auch das aromatisch schmeckende Rhizom wird gekocht und verzehrt.
Die reine (grünblättrige) Art eignet sich sehr gut für Arrangements mit verschiedenen Akzentpflanzen und die Gestaltung von Moos-Polstern (Kokedama).


Viele Pflanzenfreunde bevorzugen allerdings die panaschierte (buntblättrige) Form des Eidechsenschwanzes:
Chamäleon-Pflanze (Houttuynia cordata ‘Chamaeleon’)
Diese buntblättrige Form ist erst vor wenigen Jahrzehnten bei uns in Europa aufgetaucht, obwohl sie in Japan eine sehr alte Gartenform ist. Die Blätter sind rot-gelb-bunt und wirken sehr hübsch. Bei der Selektion „Plena“ ist durch die Häufung von weißen Hochblättern eine gefüllte Blüte entstanden.
Die Chamäleon-Pflanze wächst nicht nur auf feuchtnassen Standorten, sondern auch in trockeneren Gartenbeeten – wobei sie sich dort nicht so stark wuchernd ausbreitet. Auch als Wasserpflanze für Gartenbiotope findet sie Verwendung. Das Wuchern dämmt man am besten ein, in dem man sie in eine Beistellschale pflanzt: Wuchsleistung und Blattgröße gehen dabei deutlich zurück.


In Bezug auf das Pflanzsubstrat ist Houttuyina völlig anspruchslos; eine Mischung aus Torfsubstrat und Sand eignet sich gut. Je schattiger diese Sorte steht, umso weniger stark ist die Panaschüre ausgebildet. An heißen Sommertagen empfiehlt sich eine leichte Schattierung um die Mittagszeit, damit die Blätter nicht an den Rändern verbrennen.
Gegossen sollte regelmäßig werden, eine organische Düngung (alle 10 bis 14 Tage) kräftigt die Pflanze.
Die Vermehrung erfolgt ganz einfach durch Teilung oder Abtrennen der Ausläufer bzw. Rhizomstücke.
Frei ausgepflanzt – vor allem im Flachwasserbereich von Garten- und Schwimmteichen – neigt die Chamäleon-Pflanze rasch zum Wuchern und ist dann kaum mehr in den Griff zu bekommen. In der Beistellschale ist sie daher bestens aufgehoben!

Viel Freude mit Akzentpflanzen im Bonsaigarten!


www.yamadori-bonsai.info

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 115